Gestrandet vor den Toren der EU: Schutzsuchende Menschen auf der "Balkanroute"

Gestrandet vor den Toren der EU: Schutzsuchende Menschen auf der "Balkanroute" Erstellt von Beate Gonitzki |

Sascha Schießl war bis Mitte 2018 Mitarbeiter in der Geschäftsstelle des Flüchtlingsrates Niedersachsen. Seit dem Sommer 2018 hält er sich regelmäßig und über lange Zeiträume in Bosnien-Herzegowina vor Ort auf der sog. Balkanroute auf.

Er hilft Unterstützungsstrukturen aufzubauen für die Menschen, die auf ihrem Fluchtweg durch Europa in den Anrainerstaaten zur EU ankommen und dort zumeist an der Weiterwanderung gehindert werden. Sascha Schießl dokumentiert auf seinem Blog "Yalla Yalla Europa" mit welcher z. T. äußerst massiven Gewalt schutzsuchende Menschen an der EU-Grenze abgewehrt und an der Möglichkeit der Asylantragstellung gehindert werden. Er erlebt aber auch, wie die Menschen mit dieser Situation umgehen und sich organisieren, um für ihre Rechte zu kämpfen.

Der Vortrag am Mittwoch 23.01.2019 um 19:00 Uhr im Bildungsverein, Wedekindstr. 14, Hannover ist ein Beitrag zum Rahmenprogramm der Ausstellung zur Ausstellung „Yallah!? Über die Balkanroute“
Die bundesweite Wanderausstellung "Yallah!? Über die Balkanroute" wird vom 4. bis 24. Januar 2019 auf Initiative der Gruppe Solinet Hannover und in Kooperation u.a. mit dem Bildungsverein in Hannover gezeigt.

Worum geht es?

Nach und nach rücken der Sommer 2015, der „March of Hope“ von Budapest nach Österreich und die „Willkommen!“ rufenden Menschen an deutschen Bahnhöfen immer weiter in die Ferne. Während 2015 die geöffneten Grenzen die Stimmung elektrisiert haben, ist die heutige Debatte zum Thema Flucht immer öfter dominiert von Diskussionen über Grenzsicherung, Terror und rassistischen Perspektiven. Dem entgegen soll mit dieser Ausstellung der „langen Sommer der Migration“ 2015 und die Öffnung eines Korridors durch Süd-Ost-Europa als relevantes politisches und historisches Ereignis festgehalten und gut aufgearbeitet einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Die Ausstellung rückt nun mehr als drei Jahre später Geflüchtete als Hauptakteur*innen wieder in den Vordergrund und zeigt mit zahlreichen Audio-, Foto- und Videoaufnahmen sowie Kunstwerken ihre Sichtweisen auf Migration und Europa.

Wer spricht?

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Perspektiven von Geflüchteten. Die präsentierten Audio-, Video- und Fotoaufnahmen wurden während zahlreicher Gespräche und Interviews in Nordgriechenland, Serbien oder in Deutschland aufgenommen.
Entstanden sind die Materialien während Fahrten auf die sogenannte Balkanroute, bei denen die Macher*innen der Ausstellung auf unterschiedliche Weise Geflüchtete solidarisch unterstützt haben. Während der Gespräche auf der Route wurde deutlich, dass die Stimmen von Refugees in Deutschland mehr Gehör finden müssen.
Die Ausstellung ist in einer Zusammenarbeit von mehreren Personen entstanden, die auf der Route Geflüchtete unterstützt haben und in politischen, kritisch-akademischen und künstlerischen Kontexten engagiert sind.

Die Ausstellung ist in deutscher Sprache. Audio-, Gedicht und Videobeiträge sind im Original mit Untertitel und Übersetzung.

Ort der Ausstellung: UJZ Korn, Kornstr. 28-30, 30167 Hannover (Haltestelle Kopernikusstr, U-Bahn 11 oder 6 und Bus 100 oder 200)
Ausstellungsdauer: 4. bis 24. Januar 2019
Öffnungszeiten: Montag - Donnerstag, 17:00 - 20:00 Uhr; Sonntag 14:00 - 17:00 Uhr und für Gruppen nach Vereinbarung unter solinet-hannover@lists.riseup.net

Yallah!? Über die Balkanroute
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